Unser Motto
Unser Motto

 

Resümee

 

jetzt hatten wir die Ruhe und Muße, um nochmals Resümee zu ziehen über diese für uns doch nicht alltägliche Reise

 

-          wir hatten uns alles im Vorfeld viel komplizierter vorgestellt und waren erstaunt, wie einfach alles verlief und sich fügte

 

-          es war gut, dass wir als „noch-nie-Camper“ uns vorab im Internet so gut über die Ausrüstung informiert hatten und so haben wir die 4 Wochen in unserem 2x2 Meter Haus auf unseren Thermarestmatten super gut und immer trocken geschlafen. Lediglich die billigen Standardstahlheringe haben den Mich auf so manchem Campingplatz zum Verzweifeln gebracht, aber dank immer netten Campingnachbarn mit dem nötigen Leihwerkzeug (Hammer, Schraubendreher, Meißel) haben wir unser Zelt immer windfest gebracht.

 

-          Wir haben festgestellt, mit wie wenig man eigentlich auskommen kann, ohne sich eines Mangels bewusst zu sein – trotz begrenztem Gepäck hatten wir eigentlich immer noch viel zu viel Überflüssiges dabei – als wir jetzt im Hotel unseren halbvoll mit Kleidung gepackten Koffer aufmachten, fragten wir uns beide, was wir mit so viel Zeugs wollen, obwohl wir uns zuhause beim Packen Sorgen machten, ob es wohl reichen würde.

 

-          Wir waren 10 Tage ohne jegliche Französischkenntnisse in Frankreich unterwegs und haben hier eigentlich die besten Erfahrungen gemacht und schönsten Erlebnisse gehabt. Immer saubere, günstige Campingplätze, freundliche, hilfsbereite, offenherzige Menschen, guten Wein und feines  Essen.

 

-          Ganz viele Menschen fragten uns nach dem Woher und Wohin, von der älteren, schweizer Hausfrau „wo kommet sie her? Aus Bayern. Wann sind sie dann da los? Vor 3 Tagen. Und da sind sie jetzt schon da? Und wo gahts hin? Nach Barcelona. Wo isch des?“ über den französischen Radlfahrer, der uns ratlos vor dem Ortsplan von Chateauneux stehen sah, kurzerhand stehen blieb, fragte, was wir suchen und uns bedeutete, wir sollten ihm nachfahren, er würde uns zum Campingplatz bringen, bis zum französischen Wirt, der uns lächelnd als „loco“ bezeichnete und uns von Herzen „bon courage“ wünschte. In Frankreich musste man sich die Croissants vom Bäcker oder im Laden holen, die Bars hatten nur Kaffee – in einem Kaff mit einem Laden und einer Bar wollte ich mir ein Croissant holen, aber die Lieferung war noch nicht da – also nur Kaffee und mit leerem Magen weiter… aber weit gefehlt, wir saßen noch nicht richtig, kam die Ladenbesitzerin und schenkte mir ein Croissant vom Vortag – sie hatte mir wohl angesehen, dass ich richtig hungrig war!

 

-          Eher als geplant (nämlich schon in Genf) musste ich (Christa) eine Hose eine Nummer kleiner kaufen

 

-          Unsere Hintern und Beine haben nicht gelitten, obwohl wir und viele andere das vorher befürchteten – der Mich spürte seinen Hintern die ersten 3 Tage, was aber dank Ballistol Waffenöl (Tipp von meinem Bruder) kein Problem war. Was ich nie gedacht hätte, war, dass die Arme Probleme machen durch das stundenlange Abstützen und ich einmal nicht mal mehr die Kraft hatte,  meine Pizza zu schneiden!!

 

-          Wir hatten bis auf drei Gewitternächte in der Schweiz und Frankreich eigentlich immer schönes Wetter und unsere Regenjacken nur einmal für etwa zwei Stunden gebraucht. Meistens war es so heiß, dass wir froh über unseren Fahrtwind waren. Anstrengend waren die teilweise heftigen Seitenwinde an der Rhone und in Südfrankreich (einmal hat’s den Mich sogar umgehauen, aber Gott sei dank ohne Rad am  Strand).

 

-          Wir sind 23 Tage geradelt, haben 1.949,96 Kilometer und 8.497 Höhenmeter zurückgelegt, 4 Platten vorne und 1 hinten (Mich) und 1 Platten vorne (Christa) und trotzdem viel Spaß gehabt. Wir hatten keinen Sturz und bis auf einen Beinaheunfall in einem Schweizer Kreisel (eine Schweizerin meinte, man kann Radfahrer im Kreisel ignorieren und trotzdem abbiegen und mich (Christa) hätte es fast erwischt) keine unliebsamen Berührungen mit Autofahrern. Leider machten sich immer wieder Autofahrer einen Spaß daraus, möglichst nahe an einem Radfahrer vorbeizudonnern oder in engen Bergkurven zu überholen und zu schneiden – aber das gibt’s ja auch bei uns.

 

-          Es ist erstaunlich, wie lange man zu einem Ziel fährt, das mit dem Flugzeug in gerade mal zwei Stunden angeflogen wird und man beginnt ganz anders über Entfernungen zu denken, entdeckt die Langsamkeit des Reisens, des Ankommens und ist dann erst Mal überrollt von den hektischen Urlaubern, wo jeder der erste bei der Zimmervergabe, beim Essen, an der Bar, etc. sein will (wir waren aber auch oft so).

 

-          Ebenso erstaunlich ist, wie man sich plötzlich über Kleinigkeiten freuen kann – auf den letzten beiden Campingplätzen hatten wir neben dem Zelt eine Steinmauer und wir freuten uns wie die Schneekönige, dass wir unseren Wein auf einer Mauer sitzend genießen konnten!

 

-          Das Gefährliche ist, dass man immer so weiter machen könnte, von einem Ort zum Anderen – wo es schön ist, auch mal zu verweilen und immer so weiter. Wir verstehen jetzt so manchen Weltenbummler, wo aus einem geplanten Monat ein ungeplantes Jahr wird!

 

-          Sehr gefreut haben wir uns über eure Rückantworten und Anspornungen (insbesondere die von Harald und Finni, wir haben sehr gelacht)